von Marlene Es ist schon länger her, aber ich kann mich gut an das Gespräch erinnern. P. und ich waren aus einer kleinen Marktgemeinde in der Steiermark auf dem Weg zurück nach Wien. Wenn eins da die Straße entlang zum Bahnhof geht, kommt eins an einem Spielplatz vorbei. Er steht am Rand einer dieser bebauten […]
Month: May 2016
Der Klang der Erinnerung — umstandslos.
von Marlene Am diesjährigen Crossing Europe Filmfestival in Linz wurde der akustische Film AOA I Skizze A von Tanja Brüggemann und Susanne Hofer gezeigt. Marlene interviewte ihre Mutter, die Komponistin Tanja Brüggemann zu Matros_innenlieder, Einsamkeit und Antarktismusik. Was muss Musik für dich können? Musik muss einen Erinnerungsraum öffnen. Was bedeutet das? Das sind wir schon […]
Kellner_innenKackKolumne FLOWTRESS TRESSFLOW
Low Titties Fat Belly! Gestern haben „coole-Haar-Kunstwerke-mit-Blume-und-Glitzer“-Kollegin_ und ich uns genossen. Als Kellner_in ist es ja meist so dass du Bedürfnisse und Wünsche von anderen erfüllst. Irgendwann als wir „coole-Haar-Kunstwerke-mit-Blume-und-Glitzer“-Kollegin_ und ich gemeinsam gearbeitet haben, wollten wir mal dancen. Also so richtig! Mal alles raus-/abschütteln, uns wichtig nehmen und fat Assshaken. Hinter Bar geht das nur über einen Weg: Musik. So wurde eine Missy Elliot-Session gegen Ende des gemeinsamen Dienstes zu einer Angewohnheit. „Ratata Tatatatatahhhh“ – that’s the thing. Gläser wurden nicht nur abgeräumt, sondern zum Gläser-mit-Badass-Hüftschwung-Handwelle-Mitsing-Abräumen. Hach, so müsste eins immer arbeiten. Was mit Missy Elliot angefangen hat wurde nun zu einer ganzen Playlist aus unseren Lieblingsliedern und einigen neuen:
Gestern haben wir so zum ersten Mal erprobt und yes shit works. BTW die Elise Mory hat sie gestern approved also: FTW!
Die Gleichung in so einer Situation ist: Als Kellnerin_ hinter einer Bar ist man so oft mit Raumeinschränkung konfrontiert. Grenzüberschreitungen sind da nicht selten. Und allein immer Dinge für andere machen ist einfach anstrengend. Vor allem für Leute, die scheiße sind. Viele Kellner_innen haben es sich angewöhnt mit extremer Freundlichkeit zu kontern. Ich sag’s gleich: Ich kann das nicht. Hab’s immer wieder probiert, mein Gesicht verrät mich einfach.
Das Metaergebnis der Gleichung ist: Bitchzm! Konfrontation Masturbation. Manchmal will ich auch im Lokal meinen eigene „Master of Ceremony“ (Zitat „coole-Haar-Kunstwerke-mit-Blume-und-Glitzer“-Kollegin_) sein. Da ich Gäste nicht anschreien kann (obwohl hab ich auch schon gemacht), nehm ich mir die Macht über meinen Körper und meinen Raum und flow mal hart gemeinsam mit meiner „coole-Haar-Kunstwerke-mit-Blume-und-Glitzer“-Kollegin_ hinter der Bar. FLOWTRESS TRESSFLOW
Hashtag Kellner_innenKack, #KellnerinnenKack, Häschtäg Köinner_innenGag

Kellner_innenKackKolumne KACK YOU! YOU KACK!
Ich bin frustriert! Schon länger aber ich wollte es euch nicht sagen, damit ihr euch keine Sorgen macht.
Aber dann müsst ihr mich ständig fragen, was ich mache und mich dann ständig so blöd ansehen als ob ich mich und meine Talente (LOL) verschwenden würde, weil ich gerade seit ein paar Monaten „nur“ kellnere und nicht mehr studiere. Davor als es Marlene-Studi gab, war euch das mit dem Kellnern aber scheißegal.
Naja, Loch halt. Wie jedes Loch hat aber auch dieses Loch einen Rand. An dem hängen Existenz und gaffende Gäste. Die Revolution ist nämlich noch immer nicht da und die Leute holen sich noch immer nicht selber ihre Getränke und legen Geld/Güter/Liebe auf den Tisch. Ich sei hart, zu hart mit euch? Mit euch allen, die gerne in Lokal gehen und sich betrinken?
Vielleicht, aber ich seh euch allen dabei zu wie es euch scheiße geht. Wie ihr flennt und rotzt. Euch an die Gurgel geht in der Diskussion darüber wer die besser Wahlanalyse zu #bpw16 abgibt. Wie ihr auf dem Klo liegt und Sessel anscheißt, weil euch eh alles egal ist. Wie ihr nicht redet, weil ihr vergessen habt, was zu sagen. Kack You!
Das Ding ist nämlich ihr könnt jederzeit gehen. Ich kann das nicht. Während ich mit der einen Hand versuche meinen Job zu behalten, würde ich gerne mit der anderen Hand Leuten, die so bestellen

eine runterhauen. So super und toll und intelligent seid ihr alle nicht, wenn ihr es nicht schafft zehn Prozent von 5, 12 oder 59 Euro auszurechnen (Spoileralert: fünfzig Cent, einen Euro und zwanzig Cent, fünf Euro und neunzig Cent); Kellner_innen wie Personen zu behandeln (Spoileralert: Eins darf ein_en Kellner_in sogar ansehen und Worte benutzen beim Bestellen); oder sich selbst so gut zu kennen, dass eins weiß wann es ein Klo, Wasser, Bett, Sprechtimeout braucht (Spoileralert: Dude, du bist nicht so geil, wie du glaubst, wenn du einen Kackstreifen und auf deinem Hemd und eine_n beim Sprech-Brabeln anspukst).
Die Gleichung in so einer Situation ist: Es gibt einen Grund dafür, dass Alkoholismus in der Gastro ein großes Thema/Problem ist. Du bist nach ein paar Jahren einfach frustriert. Ich hab’ mit meiner Freundin S., einer Pädagogin gesprochen. Sie ist Hortleiterin und arbeitet mit Kindern. Wir sind draufgekommen, dass unsere Arbeit erschreckend ähnlich ist und wir uns oft über Handlungsstrategien austauschen. Mit dem einen Unterschied: Meine Gäste lernen nicht. Zumindest nicht wirklich, weil am nächsten Tag haben sie sowieso alles wieder vergessen.
Das Metaergebnis der Gleichung ist: Ich trinke eigentlich während dem Dienst nicht. War mir zu gefährlich mit der Gewohnheit. Aber jetzt überflute ich den Rand des Lochs mit Bier und Vodka dazu. Dann bist du Hinterkopf-Lady zumindest egal und du Hinter-die-Bar-geh-Dude und du Zwei-Euro-sind-10-Prozent-von-60-Euro-Buisnessguy. Kack You! You Kack!
Hashtag Kellner_innenKack, #KellnerinnenKack, Häschtäg Köinner_innenGag
